Fotos und Berichte vom Dienst der Verkündigung von P. James 
im Jahr 2007: Oktober - Dezember

Januar - März   | April - Juni   |  Juli - September  |  Oktober - Dezember

Fátima -Portugal. Dec 7 - Dec 9.

With organizers

Panoramen



Ciney - Belgien. Nov 22 - Nov 25.

Panoramen



Canada. Okt 26 - Nov 7.

Panoramen


München. Sankt Maximiliankirche. Deutschland  Okt 1-4. 2007

Panoramen         Zeugnisse

Herausgegeben in kath.net  Oktober 2, 2007.  www.kath.net/detail.php?id=17882

Ein Oktoberfest im Heiligen Geist - Erster Tag

Von Michail Rassool 
München

Foto: (c) Klemens Hrovath 
Pater James Manjackal M.S.F.S. hält von 1. bis 4. Oktober Exerzitien in München. Franziskus v. Ritter-Groenesteyn berichtet vom ersten Tag.

München (www.kath.net) Der indische Priester Pater James Manjackal M.S.F.S. hält von 1. bis 4. Oktober Exerzitien in München. Franziskus v. Ritter-Groenesteyn nimmt daran teil und verfasst für KATH.NET täglich eine Zusammenfassung der einzelnen Exerzitientage. 

Erster Tag – Ein Oktoberfest im Heiligen Geist

Es ist das erste Mal, dass eine Münchener Pfarrei der Innenstadt ihre Tore einem indischen, katholischen, charismatischen Priester für Exerzitien öffnet. In dem malerischen Glockenbachviertel an der Isar gelegen erheben sich die imposanten Türme von St. Maximilian, von den Münchnern auch liebevoll „Notre Dame an der Isar“ bezeichnet, ob ihrer Ähnlichkeit mit dem französischen Original an der Seine.

Rund 400 Menschen stehen um acht Uhr morgens in zwei Schlangen vor der neuromanischen Kirche und warten auf Einlass. Viele sind extra angereist, es herrscht eine internationale Stimmung. Pater James ist ein rastlos Reisender im Heiligen Geist. Vor drei Wochen noch in Norddeutschland auf Exerzitien, letzte Woche in Linz, lädt er alle, die suchen, ein zu einer Erfahrung im Heiligen Geist – vier Tage lang.

Wie vor jeden Exerzitien bittet er um ein Wort, diesmal ist es eine Botschaft für München. Es ist ein Wort aus dem Propheten Jesaja. Von Wein und Gelage ist da die Rede: „Der Herr der Heere wird auf diesem Berg für alle Völker ein Festmahl geben, mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen...“ Tatsächlich erhebt sich die Kirche wie auf einem kleinen Berg, über die Isarauen, rechts und links unter ihr strömt endlos der Stadtverkehr vorbei.

Das „klatscht in die Hände und jauchzt“ kommt noch etwas verhalten. Pater James scheut sich nicht einen Vergleich zu ziehen. Ein Mann habe ihn einmal erklärt, die Deutschen seien scheu, es sei unüblich die Hände zu heben und lauthals dabei zu singen. Man solle das doch besser lassen. Pater James konterte damals, dass sein Eindruck ein anderer sei. Er habe schließlich auf dem Oktoberfest, ganz in der Nähe von St. Maximilian, viele Deutsche lauthals singen und sogar auf Tischen tanzen sehen.

Ja, das sei, weil sie trunken seien vom vielen Bier, sagte der Mann. Darauf Pater James: „Wenn ihr trunken seid vom Heiligen Geist, werdet ihr singen und tanzen.“ Schon König David sei singend und tanzend vor der Bundeslade hergezogen. Es ist diese Trunkenheit, die er jedem der Teilnehmer von Herzen wünscht. Die weiträumige, sonnendurchflutete Kirche füllt sich mit Hymnen des Heiligen Geistes, ein inbrünstiges Gebet für München ertönt „ Oh, Herr gieße Ströme des lebendigen Wassers aus...“

Pater James hat Verständnis für das deutsche Zögern und Zaudern. Er erzählt von seinen Anfängen als Priester in Kerala vor mehr als 30 Jahren. Damals strebte er das Priestertum, ja mehr noch, eine theologische Professur an, weil „ man dann ein Leben in Wohlstand und Bequemlichkeit“ führen könne. Das war seine Motivation. Von Sprachengesang und charismatischen Gaben hielt er damals gar nichts.

Er wurde Professor, konnte sich aber nicht lange an seinem Status der Bequemlichkeit erfreuen. Eine rätselhafte Krankheit streckte in jahrelang zu Boden, fesselte ihn ans Bett, kostete ihn den Schlaf und viel Lebenskraft und brachte Nächte voller Schmerzen mit sich.

Eines Tages kam ein junger, frisch bekehrter Hindu zu ihm, geführt vom Heiligen Geist, wie er sagte, um für seine Heilung zu beten. Pater James ist das unangenehm, und er ist mehr als skeptisch. Der junge Mann lässt sich nicht abhalten und beginnt für Pater James’ Heilung zu beten, doch nicht nur dafür, sondern auch für eine Befähigung zu predigen.

Pater James stutzt. Niemand weiß von seinen Ängsten am Ambo, kein Wort bringt er dort heraus, und jetzt sollte er plötzlich predigen können? Woher weiß dieser junge Mann das? Der Heilige Geist habe es ihm offenbart, gesteht jener freimütig. Pater James ist geheilt, auch von seinen vielen Sünden, wie er offen einräumt, und seitdem zieht er durch die Welt und predigt Gottes Liebe für jeden Menschen.

Dann greift er zurück auf eine Frage des Papstes anlässlich eines großen Priestertreffens in Rom. Was ist der Wille Gottes für uns Menschen? Es kamen viele Antworten, aber nicht jene, die der Papst damals hören wollte – dies gelte auch für uns: „Gott will unsere Heiligung!“

Pater James fordert uns auf, es zu wiederholen „ Gott will MEINE Heiligung.“ Und er weiß auch gleich Rat, wie dies geschehen könne: „Lasst euch vom Hl. Geist erfüllen und erkennt, meine Wege sind nicht eure Wege“, wie es in Jesaja heißt. Denn den größeren Plan, den größeren Kontext, in dem vermeintliches Unglück geschieht, vermag das begrenzte menschliche Auge nicht wahrzunehmen, doch für Gottes Pläne gelte immer dies: Jedes Geschehen dient in Wahrheit immer unserer Heiligung.

Pater James hält auch viele Missionen am Golf unter Moslems ab. E sei nicht so schwer, ihnen klar zu machen, warum Jesus der einzige Weg zum Vater sei. Wenn ihnen klar werde, worin sich Jesus von ihren übrigen Propheten unterscheide, und er ihnen das aus ihren eigenen Schriften belege, nämlich dass Jesus der Erlöser sei, der einzige, der all unsere Sünden auf sich genommen habe, damit wir in Wahrheit und der Freiheit der Kinder Gottes leben können, seien sie offen für den Hl. Geist und es gäbe viele Wunder.

Man könne nicht früh genug damit anfangen, Jesus als unseren Erlöser zu bekennen. Dann erzählt er von seinem Übersetzer Richie folgende Geschichte: Schon im Mutterleib habe Richie seiner Tochter eine Frage gestellt und die Antwort dazu gegeben. Als sie dann geboren war, habe er dies immer wieder wiederholt. Jetzt sei sie zwei Jahre alt und jeder könne die Frage stellen, wer Jesus Christus sei und die Antwort käme wie aus der Pistole geschossen: „Jesus ist mein Herr und Erlöser“.

Wer Jesus annehme könne aber nicht seinen Leib, die Kirche, verwerfen. Ein Österreicher sei einmal zu ihm gekommen und habe um Heilung von Krebs gebeten. Pater James bekennt, er werde immer traurig, wenn die Leute in ihm so eine Art Wunderheiler sähen statt einen Priester.

Nur einer sei der Arzt und Heiler und das sei Jesus, betont er. Er sei nur der Wegweiser. Und wer nicht bereit sei, sein Leben zu ändern, seine Sünden zu bereuen, der könne nur wenig erwarten.

Jener Mann glaubte zwar an Gott doch mit der Kirche wollte er nichts zu tun haben. Pater James hakte nach. Da gab es einen Priester, der ihn einmal sehr verletzt habe, erzählt der Mann. Pater James kniete sich vor dem Mann hin küsste seine Füße und bat um Vergebung für die Sünden, denn dessen Sünden seien auch seine Sünden und Verfehlungen. Der Mann war so gerührt dass er unter Tränen sich mit der Kirche versöhnen ließ. Dennoch wollte er nicht wieder eintreten, er habe die Kirche verlassen – wegen der Kirchensteuer.

Pater James bat den Heiligen Geist um eine geeignete Antwort. Er fragte den Mann, ob er Österreicher sei. Er bejahte, schon seine Vorfahren seien Österreicher. Ob er gerne Österreicher sei? Natürlich! Dann täte es ihm sehr leid, ihm sagen zu müssen, er müsse Österreich verlassen. Der Mann wehrte sich entrüstet. Wieso denn?

Nun, erklärte Pater James, er zahle doch Steuern an den Staat, quasi für jeden Schluck Wasser in der Behörde, und wenn er das nicht wolle, wenn er keine Beamten durchfüttern wolle, dann müsse er Österreich verlassen.

Der Mann war bestürzt. So habe er das noch nie gesehen. Nach einem Jahr begegneten einander die beiden erneut. Der Mann hatte sich total verändert, war beichten gegangen, ist wieder in die Kirche eingetreten und nicht zuletzt ist er seitdem von seinem Krebs geheilt.

Nach der Heiligen Messe folgte eine nicht enden wollende Kundgebung von spontanen Heilungen innerer und äußerer Art. In Anbetung vor dem Allerheiligsten vollzogen sich die Segnungen und Gnaden, von denen Pater James sprach.

Zunächst sah er vor seinem geistigen Auge, die Gebrechen vieler, die gekommen waren. Stellenweise gewann man den Eindruck, die ganze Kirche sei krank. Doch dann verkündete er Heilungen: Drei Personen an den Augen, acht Personen an den Ohren, 32 von körperlichen Gebrechen, fünf Personen von Aids und weitaus mehr, als man hier aufzählen könnte.

Und er wurde noch viel konkreter, nannte zu jeder Heilung Namen: Jossip, Ingeborg, Gudrun, Ivan, Ernst, Claudia, Marie-Therese, Marisa, Rucha, sind nur einige von ihnen. Ein tief empfundenes „Danke Jesus“ bewegte die Gemeinde noch auf dem Heimweg ...


Zur vorheriger Seite