LEBENSLAUF
 
Fr. James Manjackal wurde am 18. April 1946 in Cheruvally, Kottayam, Kerala in S. Indien geboren, und wurde am 23. April 1973 in der Kongregation der Missionare des Hl. Franz von Sales (M.S.F.S) in der südwestlichen Provinz Indiens zum Priester geweiht. Er hat mehrere Evangelisationsreisen im Ausland unternommen. In mehr als  siebenundachtzig Ländern auf allen Kontinenten predigt er Exerzitien (Südamerika, USA, Bosnien, Kroatien, Spanien, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Österreich, England, Slowakei, Ungarn, Saudi-Arabien und in den arabischen Emiraten Salalah, Ras al Khaima, Abu Dhabi, Ash-Shariqah, Dubay und Masqatt), führt Tagungen und Heilungsgottesdienste durch, leitet Evangelisationsschulen und ist Wegbereiter für Missionen unter den Moslems im Arabischen Golf, die sich in ihrer Gesamtheit auf die Großzügigkeit vieler Menschen auf der ganzen Welt stützen.
1989 gründete er Charis Bhavan, ein bekanntes Exerzitienzentrum in Kerala, wo er sechs Jahre als Direktor und Oberster blieb. Heute lebt er in Mermier Bhavan, Bangalore, und trägt weiter das Amt der Evangelisation unter Christen und Nichtchristen zugleich, sowohl im Inland wie im Ausland.

Er ist Autor von mehreren Büchern, Gedichten, Artikeln und Liedern, verfasst in seiner Heimatsprache Malayalam. Diese wurden zu Tausenden in die verschiedenen, unzählbaren indischen Dialekte, sowie in den bedeutendsten europäischen Sprachen übersetzt. Folgende Werke sind u. a. besonders empfehlenswert: "33 Charismatische Gebete", "Gehe in die Arche", "New Life Heilung" "Gebet wirkt wunder", "Er berührte mich und heilte mich", "Siehe ich klopfe an
", "Eureka".


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Mein persönliches Zeugnis

    Zu Hause habe ich von meiner Kindheit gehört wie meine Mutter zum Heiligen Geist betete zu Beginn der abendlichen Gebetszeit der Familie, die ein bis anderthalb Stunden dauerte. Später, im Priesterseminar war ein Gebet oder eine Hymne zum Heiligen Geist zu Beginn des Unterrichts und bei wichtigen Ereignissen üblich. Das ist alles was ich früher vom Heiligen Geist wusste. Es gab nicht einmal eine Lehre oder einen Lehrsatz über den Heiligen Geist in meinem Theologiekurs. Natürlich wusste ich vom Katechismus her, dass der Heilige Geist die dritte Person der Dreifaltigkeit ist, und dass Er Gnade spendet in unserem Leben. Aber ich hatte nie eine Erfahrung des Heiligen Geistes gemacht bis es durch das kraftvolle Gebet eines jungen Mannes dazu kam.

Nach meiner Priesterweihe am 23. April 1973 arbeitete ich ungefähr ein Jahr lang in der Mission in Visakhapatnam und dann wurde ich zum Professor am S.F.S. Priesterseminar Ettumanoor in Kerala ernannt. Während meiner Studienzeit am Seminar war es mein ernster Wunsch einmal Professor an einer Universität oder an einem Priesterseminar zu werden, eine bequeme und eine ehrenhafte Position im priesterlichen Leben. Ich konnte mir nie vorstellen wie ein Vagabund von einem Ort zum anderen zu ziehen, und mich mit verschiedenen Situationen, Menschen, Kulturen und Essen abzufinden. In meinem Inneren suchte ich materiellen Komfort und die Sicherheit eines glücklichen Lebens. 1975 habe ich zufällig einige Artikel über Heilungen und der Gabe der Zungenrede in einer amerikanischen Zeitschrift, der "New Covenant" gelesen. Ich konnte nicht glauben, dass in dieser Zeit Menschen durch Glaube und Gebet geheilt würden. Ich spottete über die Gabe der Zungenrede indem ich sagte, das müsste das hysterische Trauergeschrei von Frauen sein! Mein Verstand war voller Stolz über meine Kenntnisse der Philosophie und der Psychologie. Dann hörte ich von charismatischen Exerzitien in Poona in Nordindien. Zusammen mit einem alten Priester meines Ordens besuchte ich die Exerzitien die von Pater James DeSonza gehalten wurden. Er war ein überzeugender Prediger und ein guter Sänger. Mir gefielen seine Predigten und sein Singen. Ich bin nicht zum Gebet um Heilung gegangen, denn ich war nicht krank. Ich legte eine gute Beichte ab und folgte allen Anweisungen des Predigers wie das Hochheben der Arme und das Klatschen mit den Händen. Als er über die Gabe der Zungenrede und der anderen Charismen redete, dachte ich diese wären nicht für mich bestimmt, sondern würden sicher für eine geistige Elite sein. Am Tag an dem man um die Taufe des Heiligen Geistes betete, habe ich mich gut vorbereitet und ich saß auf einem Stuhl neben den anderen Teilnehmern. Ich habe nichts besonderes erlebt während der Auflegung der Hände. Während er für mich betete sagte mir der Prediger: "James, eines Tages wirst du ein charismatischer Prediger sein". Als ich das hörte lachte ich laut und sagte: "Niemals, niemals". Nicht nur konnte ich die seltsame Art der Charismatiker nicht annehmen, auch war ich immer ängstlich wenn ich vor Menschen stand. Während meiner Schulzeit und später bei der Ausbildung im Seminar war ich unfähig gewesen, eine Rede zu halten. Sogar nach meiner Priesterweihe war ich ein absoluter Versager auf der Kanzel. Ich weiß noch gut was mir bei meiner ersten Predigt passiert ist. Nach meiner Priesterweihe habe ich nur mit Widerwillen eingewilligt, am nächsten Tag, einem Sonntag, die Messe zu zelebrieren und zu predigen. Zu Hause hatte ich mir ein paar Notizen über das Evangelium des Tages gemacht und sie neben meine neue Bibel gelegt. Ich hatte keine Schwierigkeiten, die Messe zu lesen, denn ich schaute in das Messbuch und las die Gebete, und ansonsten hielt ich die Augen geschlossen, denn ich hatte Angst, die Menschen anzuschauen. Nachdem ich das Evangelium gelesen hatte, richtete ich beide Augen auf die Haupttür der Kirche und fing an, nach den Blättern mit den Notizen zu suchen, die ich neben der Bibel hatte. Ich wurde so nervös und ängstlich, dass ich vergaß, ob ich sie links oder rechts hingelegt hatte. Ich hatte Angst meine Augen von der Tür zu nehmen und in die Bibel zu schauen, weil ich fürchtete, dass ich dabei die Menschen sehen könnte und vor lauter Lampenfieber sogar in Ohnmacht fallen könnte. Ich zitterte und schwitzte schon. Mehrmals versuchte ich, zu den Zuhörern zu sprechen, indem ich "meine Lieben, meine Lieben..." sagte. Ich brachte keinen einzigen Satz heraus. Nachdem schon ein paar Minuten vergangen waren, und angesichts meiner peinlichen Lage, flüsterte der Pfarrer durch das Fenster: "Du hast jetzt genug gepredigt, du kannst jetzt die Messe weiterlesen". Wie ein Luftballon aus dem die Luft einwichen ist, voller Scham und Selbstmitleid fuhr ich fort, die Messe zu lesen. Ich war sicher, dass die Leute über diesen ängstlichen jungen Neupriester lachen oder Mitleid haben würden! Nach der Messe, als ich in die Sakristei kam, bemerkte der Priester: "Er ist ein Missionar vom Heiligen Franz von Saales, was will er predigen?" Aus diesem Grund lachte ich als der Prediger mir sagte, ich würde ein Prediger sein. Aber das war Prophezeiung! Denn in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren meines Lebens habe ich überall auf der Welt gepredigt!

Am letzten Tag der Exerzitien gaben fast alle Teilnehmer Zeugnis von Heilung, Erfahrungen der Prophetischen Rede, Visionen, Zungenrede usw. Aber ich hatte kein Zeugnis zu verkünden. Viele hatten die Erfahrung gemacht Jesus kennenzulernen und hatten Ihn mit sich reden hören! Ich war traurig, ich fing an, mich selbst anzuklagen, wegen meinem Stolz nicht ganz mitgemacht zu haben bei den Exerzitien und mich nicht der Wirkung des Heiligen Geistes übergeben zu haben. Vielleicht fing ich zu diesem Zeitpunkt an, in der Tiefe meines Herzens mich nach dem Geist zu sehnen und zu dürsten. Voller Neugierde fragten mich viele

meiner Freunde, was ich erhalten hatte bei den Exerzitien, aber ich konnte ihnen keine konkrete Antwort geben. Es war eine Woche nach den Exerzitien, als ich zum ersten Mal in meinem Leben ernsthaft krank wurde. Ich war in zwei Krankenhäusern mehr als 4 Monate lang. Ich wurde schwach und blass. Ich konnte nichts essen wegen meinen Magenschmerzen. Ich hatte starke Rückenschmerzen. Sogar die Tabletten, die mir verabreicht wurden, habe ich erbrochen. Da ich im Stehen die Messe nicht lesen konnte, las ich die Messe auf meinem Bett mit Hilfe einigen anderen Priestern. In Anbetracht meiner heftigen Schmerzen und meines erbärmlichen Zustands dachten viele sogar, dass ich nicht überleben würde. Endlich wurde meine Krankheit diagnostiziert als Tuberkulose der Niere sowie Nierensteine und Infektionen. Ich sollte neunzig Injektionen bekommen und zwei Jahre lang Tabletten einnehmen um die Tuberkulose zu heilen. Der Arzt schlug vor, die Niere zu operieren nach neunzig Tagen Injektionen.
Am siebten Tag nach Beginn der Behandlung passierte in meinem Leben etwas Großes, das mein ganzes Leben verändert hat. Am Nachmittag nach meinem üblichen Mittagsschlaf unterhielt ich mich vom Bett aus mit zwei Schwestern die zu Besuch gekommen waren. Plötzlich kam ein junger Mann im Alter von etwa zwanzig Jahren auf mich zu und fragte: "Pater, soll ich für dich um Heilung beten?" Damals war die charismatische Erneuerung in Kerala noch nicht bekannt und verbreitet; nicht einmal Priester beteten um Heilung. Aber die Pfingstler beteten um Heilung. Als katholischer Priester wollte ich nicht, dass ein Pfingstler mir, einem Priester, die Hände auflegte. Ich fragte nach seiner Identität und er sagte, dass er erst vor 8 Monaten den Herrn kennengelernt hatte und getauft worden sei und dass er viele Charismen des Heiligen Geistes besitzen würde. Ich konnte damals nicht glauben, dass der Geist unterwegs zu ihm im Bus gesagt hatte, er solle zu mir ins Krankenhaus kommen und für mich beten. Wir hatten uns niemals zuvor gesehen! Er wartete nicht auf meine Erlaubnis, mir die Hände aufzulegen, sondern legte am Ende seines Zeugnisses die Hände über meinen Kopf und fing an zu beten. Er betete: "Vater im Himmel, sende jetzt deinen Sohn Jesus zu diesem Priester, der an Nierentuberkulose, Nierensteinen und Niereninfektionen leidet und stelle ihm vollkommene Gesundheit an Leib und Seele wieder her". Da dachte ich mit meinem Verstand, dass er womöglich die Krankenhausakte mit meinen Krankheiten gesehen hätte! Ich wusste damals nicht dass er mit der Gabe der Erkenntnis betete. Mehrmals schrie er laut Lobpreisungen an Gott und manchmal betete er auch in Zungen. Ich spürte eine Art von Kraft von seinen Händen auf mich fließen. Dann fing ich an, die Kraft von Lobpreis und lautem Gebet zu erkennen. Bei den Exerzitien konnte ich die lauten Gebete mit lautem Lobpreis nicht schätzen. Plötzlich dachte ich an das Gebet des blinden Bettlers Bartimäus. Er betete laut "Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!". Obwohl die Jünger versuchten, ihn zum Schweigen zu bringen, hat er um so mehr gerufen. Dann rief Jesus ihn an seine Seite und erfüllte seine Bitte (Mk 10:46-52). Ausdrücke des Mundes sind wahrlich Ausdrücke des Herzens! Laute und intensive Worte des Munds sind das aufrichtige Ausschütten der großen Sehnsucht und des Glaubens der Seele. "Ich rufe zu Gott, ich schreie, ich rufe zu Gott bis er mich hört" (Ps 77: 1). Die Apostel haben zur Zeit der ersten Verfolgung ihre Stimmen zu Gott erhoben und gebetet. Ihr Gebet war machtvoll genug, um das Haus in dem sie versammelt waren zum Beben zu bringen (Apg 4: 24-31). Meine ganze Skepsis über laute Gebete war vollkommen geheilt. Auch ich begann mit ihm in lautem Lobpreis zu beten.
Dann fing der Junge an in einem anderen Ton der auf das Innerste meines vergangenen Lebens zeigte zu beten. Er betete, "O Herr, dieser Priester ist ein guter Priester aber er ist nicht fähig dein Evangelium zu predigen denn er ist seht schüchtern und ängstlich aufgrund seines Minderwertigkeitskomplexes das sich bei ihm in der frühen Kindheit entwickelt hat. Er hat seinen Vater verloren als er sieben Jahre alt war. Er fühlte sich abgelehnt und diskriminiert unter den anderen fünf Kinder mit denen er heranwuchs. Die junge verwitwete Mutter hatte viele Schwierigkeiten die Kinder großzuziehen. Da er sehr dick war und groß von Statur, haben ihn seine Geschwister geneckt, indem sie ihn "fatty" nannten. Die Schulkameraden nannten ihn "blacky" wegen seiner Hautfarbe. Dadurch wurde dieses Kind sehr verletzt in seiner frühen Kindheit. Er hegt viel Groll auf viele Menschen in seinem Herzen. Herr, Heiliger Geist, nimm seinen Groll und seine inneren Verletzungen weg und gib ihm ein neues Inneres. Befreie ihn von all seinen Bindungen und von der Macht der Finsternis. Oh, Heiliger Geist, fülle sein Herz mit deiner Liebe..." Ich war erstaunt über dieses Gebet. Er schnitt mein Innerstes in Stücke mit der Kraft des Wortes Gottes (Hebr 4: 12). Alles was er sagte ist war gewesen in meinem Leben. Ich wusste, dass all das, was er im Gebet sagte, in keiner Krankenhausakte stand! Er las eine Akte des Heiligen Geistes! In Tränen erinnerte ich mich an die Worte Jesu: "Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast."  (Lk 10: 21). Nochmals vergoss ich Tränen wegen meines Stolzes, besonders wegen meinem intellektuellen Stolz. Ich glaubte, dass es gemein von mir war, mit meinem weltlichen Wissen die unermessliche und unendliche Liebe Gottes zu messen und zu beschränken. Ich erkannte, dass dieser junge Mann, ein neuer Konvertit, von neuem geboren war im Geist, während ich, ein traditioneller Katholik, ein geweihter Priester, mich noch im Fleisch befand. Ich begann das zu verstehen, was keine Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben, dies hat Gott uns enthüllt durch den Geist, denn der Geist ergründet alles, auch die Tiefen Gottes  (1 Kor 2: 9-10). Ich spürte wie das Lebendige Wasser durch mich hindurch floss und mich befreite. Ich spürte eine Art Kraft durch mich fließen. In meinem Magen und in der Nierengegend im Rücken war ein Gefühl von Wärme. Ich glaubte dass der Herr mich heilte. Ich erhob Anspruch auf diese Heilung und ich pries Jesus.
Gleichzeitig hatte ich eine Angst in mir ob dieser Mann der mich durch und durch durchschaute auch noch meine verborgenen Sünden aussprechen könnte womöglich vor diesen zwei Schwestern. Dann betete er: "Jesus, du hast ihm zum Priestertum berufen, aber er opfert die Messe mit einem unreinen Herz und unreinen Händen". Die Worte des Propheten Maleachi kamen mir in den Sinn und fingen an, mich meiner Unheiligkeit im Priestertum zu überführen. "Ihr Priester, die ihr meinen Namen verachtet... Ihr bringt auf meinem Altar eklige Speisen dar". (Mal. 1: 6-7) Er betete weiter und sagte: "dieser Priester ist sehr nachtragend gegen viele, gib ihm die Gnade anderen zu vergeben und wasche ihn in deinem kostbaren Blut und gib ihm ein Herz weißer als Schnee". (Jes 1: 18) Inzwischen fing der Heilige Geist selbst an, mich meiner Sünden zu überführen (Joh 16: 8). Ich wusste nicht, dass der Junge das Zimmer mit den Schwestern verlassen hatte, um für andere zu beten. Vor mir sah ich ein weißes Blatt Papier auf dem alle meine Sünden klar geschrieben standen, Sünden die gebeichtet waren, und manchmal aus Angst und Scham bei der Beichte versteckt worden waren. Ganz klar sah ich die Menschen auf mich zukommen denen ich nicht vergeben hatte und mit denen ich in meinem Herzen nicht versöhnt war. Ich sah mein Herz das bedeckt und verdunkelt war mit dem Schleier der schlechten Gewohnheiten und dem Gespinst von Unaufrichtigkeit. Das Wort, das besagt dass die Kommunion empfangen von einem unreinen Herzen Verdammnis bringt (1 Kor 11: 27) fing an mich in eine tiefe Krise meines inneren Gewissens zu treiben. Ich hatte eine tief verwurzelte schlechte Gewohnheit von meinen Teenagerjahren. Sogar meine Hände waren befleckt mit dem Gestank von Rauch. Unter Tränen sagte ich: "Herr, ich finde keinen Ausweg aus diesen schlechten Gewohnheiten. Ich bin hilflos. Ich kann nicht weitermachen als heiliger Priester". In Tränen begann ich zum Herrn zu schreien, vielleicht zum ersten mal in meinem Leben betete ich unter Tränen. Ich war in völliger Verwirrung ob ich als Priester aufhören oder weitermachen sollte. Der Geist in mir sagte mir dass ich, wenn ich weitermachen wollte, ein heiliger Priester, ein anderer Mensch sein sollte. Ich glaubte dass die Messen, die ich in der Vergangenheit geopfert hatte, nicht angenommen waren von meinem Vater im Himmel und dass keine meiner Gebete vom Herrn gehört worden wären. Als ich zum Altar ging hätte ich vergeben haben sollen und versöhnt gewesen sein sollen (Mt 5: 23-24). Ich hätte anderen vergeben sollen damit meine Gebete wirksam sein würden (Mk 11: 25). Ich dachte ich wäre ein erbärmliches Geschöpf, vollkommen verloren! Ich befand mich in totaler Finsternis, Zweifel und Verwirrung. Ich dachte ich würde Gott und die Menschen mit meinem Priestertum betrügen. In meiner Hilflosigkeit betete ich "Herr, rette mich, ich bin ein Sünder".

 
Mein Herrgott hat mich in meiner Verzweiflung nicht verlassen. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich den Auferstandenen Herrn in vollem Licht auf mich zukommen. Sein Gesicht leuchtete, Sein Gewand glitzerte. Er war von vielen Engeln umgeben. Ich konnte die melodische Musik der Engel hören. Er legte mir Seine Hände auf meine Schulter, ich wurde sehr klein vor Ihm. Er sprach sehr deutlich mit mir: "James, du bist mein Priester für immer. Schon als ich im Leib meiner Mutter (der Schoß Mariens) empfangen wurde warst du dabei als Priester der teilnimmt an meinem ewigen Priestertum. Ich vergebe dir all deine Sünden und mache dich vollkommen neu". Es war eine große Offenbarung für mich, dass ich in Seinem Leib war als er Menschengestalt annahm. Maria wurde meine Mutter lange bevor Jesus sie am Kreuz der Menschheit übergab mit den Worten "Siehe deine Mutter...". Ich habe die Nähe der Mutter Maria wirklich erlebt, ich fühlte mich getröstet und geheilt in ihrem Schoß, obwohl ich sie nicht gesehen habe. Ich finde keine Worte um meine Erlebnisse während dieser Ekstase, die mehr als dreieinhalb Stunden andauerte, zu beschreiben. Der Herr sagte mir ich solle eine gute Lebensbeichte machen. Auch wies er mich an, mich mit denen zu versöhnen, die mich verletzt hatten. Während der langen Zeit der Ausbildung im Seminar oder im Noviziat niemals hatte ich die Erfahrung gemacht Jesus im Gebet zu erleben oder diese süße Stimme zu hören, obgleich mein Novizenmeister und meine geistlichen Führer sich bemühten mir die Betrachtung und das Beten zu lehren. Jetzt wusste ich, dass Gebet und Betrachtung nicht etwas war, das ich erreichen konnte sondern das ich nur als reines Geschenk vom Geist empfangen konnte.
Ich erwachte von meinem gnadenvollen Traum als eine Krankenschwester meinen Namen gerufen hat. Ich sah wie sie vor mir stehen mit den Spritzen und Tabletten. Mit viel Freude im Herzen erzählte ich ihr dass ich ein tiefes Erlebnis der Berührung von Jesus hatte und dass ich geheilt war. Als sie das Zimmer verliess, pries ich Gott mit einer fremden Stimme, ich spürte dass meine Sprache und meine Worte entfernt waren und dass der Heilige Geist mir eine andere Sprache und Worte, deren Bedeutung mir unverständlich waren, gab. Genau die Gabe, die Gabe der Zungenrede, die ich nicht wollte, hat mein Herr mir geschenkt. Ich habe wirklich versucht mit all den Heiligen die Breite und Länge und Höhe und Tiefe der unermesslichen Liebe Gottes offenbart durch Jesus, seinen Sohn, zu begreifen (Eph 3: 18). Nach einer Weile kam der Arzt der meine Krankheit diagnostiziert und die Medikamente verschrieben hatte und schimpfte mit mir weil ich die Medikamente nicht nahm. Er sagte: "Pater, Sie sind ein Priester, ich glaube Sie haben etwas Verstand und Wissen, glauben Sie dass Sie durch dass Gebet dieses neu bekehrten Jungen geheilt sind? Wenn Sie ihre Medikamente nicht nehmen werden Sie einen Rückschlag haben" Ich sagte: "Es tut mir leid, Herr Doktor, ich werde die Medikamente nehmen, aber ich weiß, ich bin durch das Gebet des Jungen geheilt worden". Ich nahm die Tabletten und ließ mir die Spritze verabreichen von dem Arzt weil ich wusste dass Ärzte und Medikamente zum Plan Gottes gehörten und ich versprach die Medikamente weiterhin zu nehmen bis er mir etwas anderes sagen würde (Sir 38: 1-2).

Ich war glücklich und voller Freude. Ich begann den Zuschauern und Schwestern von meiner Heilung zu erzählen. Ich konnte in dieser Nacht ohne Schlaftablette tief und fest schlafen. Das war die erste physische Heilung die ich bekam. Seit ich das Nierenleiden hatte konnte ich nicht ohne Beruhigungsmittel schlafen. Ich bin um 4 Uhr aufgestanden als mich jemand weckte. Sicher war es der Herr (seit jenem Tag verrichte ich mein persönliches Gebet täglich morgens um 4 Uhr). Ich saß auf meinem Stuhl und betete anderthalb Stunden mit demselben Erlebnis wie am Tag zuvor und sogar noch viel mehr. Bei diesem Gebet legte mir der Herr seine Weisheit in den Mund und gab die Kraft Sein Reich zu predigen und befahl mir meine Arbeit als Professor am Seminar zu kündigen und hinauszuziehen um zu predigen. Nach dem Gebet machte ich eine Stunde einen Morgenspaziergang. Bis zum Tag vorher war ich unfähig alleine vom Bett aufzustehen und im Zimmer umher zu gehen! Nach einem Bad ging ich zur Kapelle und zelebrierte die Messe unter mehr als hundertfünfzig Menschen. Das Evangelium war von Lukas 19, die Geschichte des Zachäus. Ohne jegliche Vorbereitung, in vollem Vertrauen auf den Heiligen Geist, war ich fähig achtzehn Minuten lang zu predigen und dabei den Menschen ins Gesicht zu schauen. Ich fühlte mich vollkommen befreit von der Last und der Bindung des Angst- und Minderwertigkeitskomplexes. Ich spürte eine besondere Vertrautheit mit denen die bei der Messe dabei waren. Ich konnte sie mit Freiheit und Liebe ansehen und ich empfand dass jeder mein Bruder oder meine Schwester war. Nach der Messe, nachdem er die Veränderung an meinem Verhalten bemerkt hatte, befahl der Arzt eine Wiederholung des Labortests. Dann rief er mich in sein Zimmer und zeigte mir die alten und neuen Ergebnisse der klinischen Untersuchungen und bestätigte dass meine Niere vollkommen geheilt war und dass ich mit den Medikamenten aufhören und vom Krankenhaus entlassen werden könnte. Ich weiß nicht wie ich die Freude beschreiben soll, die ich in diesem Moment spürte. Ich sagte "Preis den Herrn", umarmte den Arzt und verliess das Krankenhaus.

Ich verliess das Krankenhaus als ein neuer Mann mit neuen Entscheidungen und mit neuer Entschlossenheit. Ich entschied mich mein Leben allein für Jesus zu leben und es mit der Verkündigung Seines Reiches zu verbringen. Ich kündigte meine Arbeit als Professor und ging, nachdem ich vierzig Tage mit Fasten und Beten verbracht hatte, hinaus um zu predigen. Seit dem 17. Februar 1976, dem Tag an dem ich mein ersten charismatischen Exerzitien predigte, die wahrscheinlich die allerersten charismatischen Exerzitien in Malayalam in Kerala waren, habe ich meine Zeit bis jetzt nur mit der Verkündigung Seines Wortes verbracht. Meine lieben Vorgesetzten hatten mir damals einige Gelegenheiten angeboten, nach Deutschland oder Rom zu gehen um zu promovieren aber ich lehnte ab denn der Geist sagte mir "Ich bin genug für dich... Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes". (Lk 9: 62) Während meiner Ausbildung im Seminar hatte ich einen starken Wunsch ins Ausland zu gehen um höhere Würden zu erreichen wenn ich sah wie meiner Kameraden ins Ausland gesandt wurden um sich weiterzubilden. Gott sei Dank hat der Herr mir meinen Wunsch erfüllt durch mein andauerndes Predigen des Reichs im Ausland. Wie wahr es ist dass wenn wir unsere weltlichen Wünsche des Herren Willen aufgeben, Er es hundertfach zurückgibt! Es ist wahr dass Jesus mich benutzt hat um ein Hause des Gebetes für Ihn zu bauen in Athirampuzha, Kerala, bekannt als Charis Bhavan. Beim Predigen von Exerzitien, Konferenzen und Heilungsgottesdiensten stieß ich auf Widerstände und sogar Verfolgungen. Aber das Wort Gottes, dass jeder der ein heiliges Leben führen will verfolgt wird, tröstete und stärkte mich (Tim 3:12). Ich weiß dass all die Gaben und Kräfte mir gegeben wurden, einem schwachen Geschöpf, in einem irdischen Gefäß um den Schatz seiner Kraft zu tragen (2 Kor 4: 7). Mit dem Heiligen Paulus will auch ich sagen dass ich Kraft für alles habe durch Ihn der mir die Kraft gibt (Phil 4:13). Seine Kraft hat sich offenbart zur Zeit meiner Entführung und Gefangenschaft, in der moslemischen Welt der Arabischen Länder, und in Beleidigungen und Missverständnissen durch meine eigenen Vorgesetzten und Freunde. Ich beende mein Zeugnis mit den Worten des Heiligen Petrus, "Liebe Brüder, lasst euch durch die Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße. Statt dessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln. Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet, seid ihr seligzupreisen; denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes, ruht auf euch". (1 Petr: 12-14)


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