Ein Geist-erfülltes Volk

Dieses Kapitel wurde vom Buch "Eureka" das P. James Manjackal MSFS
über den Heiligen Geist schrieb genommen.

Bis jetzt haben wir das mächtige Wirken des Heiligen Geistes in der Erlösungsgeschichte gesehen. Jetzt werden wir die Notwendigkeit untersuchen, dass der Gläubige mit dem Heiligen Geist erfüllt sein muss, um Jesus persönlich zu begegnen und ein authentisches christliches Leben zu führen. In jüngster Zeit haben viele Millionen in der protestantischen und der katholischen Kirche die charismatische Erneuerung, die Taufe im Heiligen Geist erlebt. 'Mit dem Heiligen Geist erfüllt sein', ist ein Muss für jeden Gläubigen auf der Reise durch das Leben, das umgeben ist, von der Welt mit Verlockungen, dem Fleisch und seinen Anhängen, dem Teufel mit seinen Versuchungen.
 

Die Verheissung und die Erfüllung

Selbst im A.T. finden wir Spuren von Gottes Verheissung seines Geistes für sein Volk. "Danach aber wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgiesse über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben, und eure jungen Männer Visionen. Auch über Knechte und Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgiessen. (Joël 3: 1-2). Es kann sein, dass diese Worte, ‚ der Geist wird über alles Fleisch ausgegossen‘, für die Menschen damals schwer zu verstehen war, da es eine Zeit war, in der nur einige wenige Auserwählten das Privileg des Geistes besassen. Der Prophet Jesaja sagte etwas ähnliches: "Denn ich giesse Wasser auf den dürstenden Boden, rieselnde Bäche auf das trockene Land. Ich giesse meinen Geist über deine Nachkommen aus und meinen Segen über deine Kinder" (Jes 44: 3). "Ja, mit stammelnder Lippe und fremder Zunge redete er künftig zu diesem Volk. Er hatte zu ihnen gesagt: So findet ihr Ruhe; gönnt doch den Müden die Rast, hier ist der Ort der Erholung. Sie aber wollten nicht hören"   (Jes 28: 11-12). Dies sind bestimmte Hinweise auf die Verheissung des Geistes durch Jesus für die, die nach dem Geist dürsten und nach der Zungenrede, eines der Zeichen vom Herabkommen des Heiligen Geistes.
In N. T. ist es zuerst Johannes der Täufer, der als Wegbereiter von Jesus, die Taufe im Geist durch Jesus ankündigt Dies ist in allen vier Evangelien ersichtlich. Bei Matthäus sehen wir, wie Johannes spricht: "Er (Jesus) wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen" (Mt 3: 11). Bei Markus gibt es den nachdrücklichenHinweis: "Er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen" (Mk 1: 8) und bei Lukas folgt die gleiche Erzählung wie bei Matthäus (Lk 3: 16)  und Johannes erklärte es noch ausführlicher, indem er sagte, auf wen er den Geist wie eine Taube herabkommen und bleiben sieht, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft (Joh 1: 32-33). Aus diesen Erzählungen der vier Evangelien ist klar, dass es Jesus ist, der der Täufer im Geist ist, obwohl es eine Gabe vom Vater ist.

Jesus Verheissung des Geistes für die Gläubigen hat eine weit grössere Tiefe in seiner Bedeutung. "Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist (es war Jesus), der zu dir sagt: Gib mir zu trinken! dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben... wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt" (Joh 4: 10-14). Die Bedeutung dieser Stelle kann man nur im Zusammenhang mit der Lehre Jesu am grossen Festtag erklären, "Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt:„ Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fliessen. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war" (Joh 7: 37-39). Dieser Brunnen des Wassers bezieht sich auf das Wasser der Erlösung, die Christen im Sakrament der Taufe empfangen, durch die man Jesus begegnet und Erlösung empfängt. "Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude aus den Quellen des Heils" (Jes 12: 3). Der Gläubige in den Strömen von Wasser ist der wiedergeborene Christ in der Taufe, im Heiligen Geist, von dem das lebendige Wasser zu vielen anderen fliesst und sie für Christus rettet. Auch in eschatologischen Zeiten schenkt der Herr die Gabe, von der Quelle des lebendigen Wassers zu trinken für diejenigen, die danach dürsten (Offb 21: 6).

Die grösste Verheissung Jesu sieht man im Kapitel vierzehn des Johannes-Evangeliums. "Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird" (Joh 14: 16-17). Beachten Sie, dass Jesus sagte, der Heilige Geist würde nicht nur bei uns, sondern auch in uns sein. Das offenbart ein gewaltiges Geheimnis. Ja, wir brauchen nicht an einen besonderen Ort zu gehen, zu einer besonderen Ausübung religiöser Taten, um Gottes Geist zu finden; wir brauchen nur das Herz zu öffnen, dann können wir ihn finden und ihn erleben. Das grosse Gebot Jesu an seine Jünger war, jedem Geschöpf das Evangelium zu verkünden (Mk 16: 15). Jesus sagte dies seinen Jüngern nach seiner Auferstehung. Und er sprach weiter: "Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheissen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet" (Lk 24: 49). Die Jünger mussten warten, um den Geist zu empfangen. In der Lukas Erzählung sehen wir noch einmal die endgültige Bestätigung der Verheissung des Geistes: "Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft... Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an die Grenzen der Erde" (Apg 1: 4-8).

Die obige Verheissung wurde erfüllt am Pfingsttag (Apg 2: 1-4). Das war die Geburtstunde der Kirche. Petrus, der zuvor zu feige war, Jesus vor drei Menschen zu bekennen, sprach nun mit Kühnheit und Kraft vor einer grossen Menschenmenge von sicherlich viel mehr als dreitausend Menschen. Kurz erklärte er die Bedeutung des vom Himmel her kommenden Geräusches ähnlich  dem Brausen eines heftigen Windes, auch die wie von Feuer sich (über die Jünger) verteilenden Zungen und die Fähigkeit der Jünger in anderen Sprachen zu reden; "Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und vom Vater den verheissenen Heiligen Geist empfangen hatte, hat er ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört" (Apg 2: 32-33).
 

Die Feste des Pascha, der Erstlingsfrüchte und des Pfingsten

Um mehr zu erfahren über die Gabe des Geistes, ob in der Geschichte oder heute, ist es gut etwas über die jüdischen Feste, besonders das Fest des Pascha, der Erstlingsfrüchte und des Pfingsten zu wissen. In Exodus 12: 1-14 sehen wir, wie Gott Moses sagte, wie das Paschamahl gefeiert werden sollte. Das Haupt eines jeden Haushaltes sollte das Blut eines unbefleckten Lammes auf die Türpfosten und den Sturz seines Hauses streichen. All jene die unter dem Dach eines solchen Hauses waren, würden vor dem Todesengel geschützt werden, der den erstgeborenen Sohn jeder Familie töten würde. Wenn das Blutzeichen mit dem Daumen aufgetragen wurde, erschien es wie ein Kreuz an jeder jüdischen Tür! Anlass für das erste Paschafest war die Befreiung der Juden aus der Sklaverei in Ägypten. Jahre später hing Jesus, das Lamm Gottes, während des Paschafestes am Kreuz. Seine Kreuzigung fand bald nach dem Paschamahl mit seinen Jüngern statt (Lk 22: 7-13). Der Tod Jesu, des Paschalammes, war die Erlösung der Menschheit aus Sünde und Sklaverei. "Ihr wißt, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel"  (1 Pet 1: 18-19).

Bei Levitikus 23: 10-14 lesen wir vom Fest der Erstlingsfrüchte. Es sollte am Tag nach dem Sabbath, d.h. dem Sonntag des einwöchigen Festes der ungesäuerten Brote, das ein Teil des Paschafestes war, stattfinden. Die Erstlingsfrüchte wurden dem Herrn geopfert in der Hoffnung auf eine grössere Ernte in der kommenden Jahreszeit, im Sommer. In der Tat stimmt das mit der Auferstehung Jesu überein. Wir lesen in Mt 27: 52-53, dass die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, auferstanden und vielen in der Stadt Jerusalem erschienen sind. Diese waren die Erstlingsfrüchte der Auferstehung aller Gläubigen in den letzten Tagen. "Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden - plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden" (1 Kor 15: 51-52). Wieder sagt Paulus, "Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören" (1 Kor 15: 20-23). Nach Paulus werden die Christen, die mit Christus begraben werden, in der Taufe auf den Tod, auferweckt werden vom Tod durch die Herrlichkeit des Vaters und sie sind die Erstlingsfrüchte des Geistes   (Röm 6: 4;  8: 23).

Das Pfingstfest war das Jahresfest der Gabe des Gesetzes an die Israeliten auf dem Berg Sinai. Dieses Fest fiel genau fünfzig Tage nach dem Paschafest. Es liegt eine grosse Bedeutung in der Gabe des Heiligen Geistes, am jüdischen Pfingstfest. Gott entfaltete seinen wunderbaren Plan von der Erlösung durch den Heiligen Geist, indem er die Menschen von der Sklaverei durch das Gesetz des Moses freisagte, "...denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig" (2 Kor 3: 6). Der Mensch, der ein Sünder ist, der die Herrlichkeit Gottes bei weitem nicht erreicht hat (Röm 3: 23), kann das Gesetz des Moses in der Bundeslade nicht halten, daher verspricht Gott den Geist, der ihm die Kraft gibt, die Gebote Gottes zu halten und zu tun, was er geboten hat. Durch das Einhalten der zehn Gebote waren die Israeliten im Bund mit Gott, und in der neuen Orientierung der Erlösung durch ein neues Herz, in das der neue Geist gelegt wird, geht der Gläubige auf eine intimere Weise einen Bund mit Gott ein, wobei er die Gesetze durch ein inneres Verlangen einhält. "Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und meine Gebote achtet und sie erfüllt" (Ez 36: 27). Der Autor des Hebräerbriefes sagt, dass wir, wenn wir die Gesetze in unseren Gedanken und unseren Herzen halten (anstatt sie in der Arche aufzubewahren), dass wir, die Gläubigen, einen neuen Bund eingehen, in dem unsere Sünden und Übertretungen ausgelöscht werden (Hebr 10: 16-17). Daher war es richtig, dass am Tag des jüdischen Pfingstfestes, als das Gesetz gegeben wurde, das christliche Pfingsten stattfand, bei dem man durch die Ausgiessung des Geistes befähigt wird, die Gebote und Gesetze zu halten.

Gott hatte eine hintergründige Absicht in der Sendung des Geistes am Pfingsttag, denn das war ein Tag an dem tausende von Menschen in Jerusalem zum Fest zusammengekommen waren. Viele von ihnen kamen aus fremden Ländern und sprachen verschiedene Sprachen. Zeugen der Herabkunft des Geistes auf die Apostel und die Versammelten wurden daher Menschen von mindestens sechzehn verschiedenen kulturellen Gruppen und Sprachen (Apg 2:9-12). Die Absicht Gottes war es, diese Botschaft durch Augenzeugen in alle Teile der Welt zu bringen. Sie haben gesehen, was dort geschehen war und haben die Ausirkung auf die Apostel, die verschiedene Gaben und Charismen erhielten, sowie Kühnheit und Mut selbst erfahren. Da es das Erntefest war, ist es passend zu sagen, der Herr hatte eine erstaunliche Ernte an Seelen. Ja, mit der Jungfernrede von Petrus, dem ersten Auswerfen des neuen Netzes, sind mindestens dreitausend Menschen zur Gemeinschaft der Gläubigen hinzugekommen (Apg 2: 41) Später kamen noch fünftausend hinzu (Apg 4: 4). Die grosse Ernte, die am Pfingsttag begonnen hatte, wird heute fortgesetzt und wird andauern bis ans Ende der Zeit. Das Gebet Jesu, mehr Arbeiter in die reichliche Ernte zu senden, dauert an! Priester, Pfarrer, Nonnen und all jene, die berufen sind, die Frohbotschaft zu verkünden, müssen sich mit einer Pfingsterfahrung mit der Kraft des Geistes ausrüsten .
 

Ein Pfingsten am Golf mit den Moslimen

Im Jahr 1996 wurde ich eingeladen, Exerzitien für die christlichen Emigranten in V.A.E (Vereinigte Arabische Emirate) zu halten. Bei einer dieser Exerzitien hatten 33 arabische Moslime teilgenommen ohne dass jemand davon wusste, denn ihnen war es nach dem Gesetz nicht erlaubt, an irgendwelchen christlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Den Christen in diesen Ländern ist es weder erlaubt, vom Christentum zu  Moslimen zu sprechen, noch eine Bibel oder christliche Literatur an sie weiterzugeben. Am vierten Tag der Exerzitien kamen sie und baten mich um ein Bibelprogramm für sie allein, weil sie mehr über Christus wissen wollten und ich habe ihrer Bitte entsprochen.

Ich hatte schon zuvor, als ich das Sultanat von Oman besuchte, die ganze Muslimische Welt am Grab von Anna und Joachim dem Herzen Jesu durch das Unbefleckte Herz Mariens in Salalah geweiht. Als ich dort zu Besuch war, wusste ich nicht, dass ein solches Grabmal irgendwo existierte, haben dort etwa fünfzig Muslime um verschiedene Heilungen gebetet. Ein Mann trat hervor und bezeugte viele Heilungen, die geschehen waren, als sie beteten. In ihrem heiligen Buch, dem Koran, stand alles über Maria und ihren Sohn Jesus, den Propheten, geschrieben. Der Mann sagte, dass Heilungen vorkamen, wenn sie aus diesem Gebetsbuch beteten, weil Anna und Joachim die Eltern von Maria waren, der reinsten Jungfrau, die je auf Erden gelebt hat und von der der Prophet Jesus geboren war, der allein Wunder und Heilungen wirkte. Als ich das aus dem Mund eines Muslimen hörte, war ich überrascht, und da erhob ich mein Herz zu Jesus und übergab ihm die ganze muslimische Welt. Ich hatte schon vorher beim Gebet eine Vision gehabt, in der Jesus mir sagte, ich solle zu den arabischen Muslimen gehen und ihnen predigen. Der Islam, das Judentum und das Christentum sind Religionen, die in bezug auf Glaubensoffenbarung und Kultur und auch hinsichtlich ihrer geschichtlichen und geographischen Herkunft am meisten Ähnlichkeiten untereinanderhaben ,. Wenn diese drei Religionen sich vereinen und zusammenarbeiten könnten, dann würde das der neue Himmel und die neue Erde sein, die in der Hl. Schrift prophezeit wird!

Als ich ging, den Moslimen das Evangelium zu verkünden, warteten 256 arabische Moslime in einem Zelt in der Wüste, um von Jesus zu hören. Am Anfang fing ich an mit ihnen aus ihrem Buch, dem Koran, ,wo man viele Stellen aus unserem A.T. lesen kann, zu arbeiten. Am dritten Tag erklärte ich ihnen die Zehn Gebote. Aus ihrem eigenen Buch erklärte ich ihnen die Strafen und Flüche, die folgen würden für diejenigen, die sich nicht daran halten. Als ich sie nach einer Lösung zur Sünde fragte, wussten sie keine Antwort. Ihrer Meinung nach ist Gott, Allah, der höchste Richter, der den Gerechten den Himmel schenkt, der ein Ort mit grossem materiallen Komfort und Freuden sei, hundertfach verglichen mit dem was wir auf Erden haben und der die Bösen zur Hölle schickt, wo es viele physische Qualen und geistige Leiden unvorstellbaren Ausmasses gibt. Also sollte der Mensch ein gerechtes Leben nach den Vorschriften des Koran leben und besonders viele Almosen geben. Sie konnten keine ausreichende Antwort geben über die Möglichkeit für die Sünder der Welt, die den Weg in den Himmel finden können, indem sie die Vergebung ihrer Sünden bekommen. Ein Gott des Erbarmens und des Mitgefühls, der den Sünder sucht, ist für den Moslem unvorstellbar; "Auge um Auge und Zahn um Zahn" ist die Norm des Islam.

Dann habe ich ihnen erklärt, dass es eine ungeheuere Kränkung 'Allahs' ist, die Gebote zu verletzen, denn sie wurden von ihm gegeben und nur er könnte unsere Sünden sühnen. Kein Mensch kann Wiedergutmachung bekommen durch sein persönliches Bemühen, ein gerechtes Lebens zu führen oder durch Almosengeben. Ich habe ihnen zwei Schriftstellen zitiert, "Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen... er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt... Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht, er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen" (Jes 53: 4-10). Als ich sie nach Demjenigen fragte, der für unsere Sünden gelitten hat und der sich als Sühneopfer für uns geopfert hat, konnten sie auf der Liste ihrer Propheten und Heiligen keine solche Person finden. Wieder las ich Sacharja 12: 10, "Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich den Geist des Mitleids und des Gebets ausgiessen. Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint". Sie konnten keine Antwort geben über den, der durchbohrt wurde.

An dieser Stelle erklärte ich ihnen durch Zitate verschiedener Schriftstellen aus dem N.T., dass Jesus der einzige Sohn Allah's ist, der herabkam, unsere Sünde wiedergutzumachen indem er unsere Verstösse, Strafen, Flüche und die daraus folgenden Krankheiten und Leiden auf seinem Leib mit ans Kreuz nahm. Ich wusste nicht viel über den Islam, ich hatte ihn nie systematisch gelernt. Ich weiss nicht, wie mir Weisheit und Intelligenz in den Sinn und auf die Lippen kamen, um ungefähr viereinhalb Stunden kühn über Christus zu sprechen! Ich glaube ganz und gar, dass all das, was ich zu ihnen sprach, nicht mein eigen, sondern vom Geist war, "Macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden" (Mt 10: 19-20), und dies erfüllte sich in mir. Ich wusste, dass ich mit meinem Wissen oder Geschick die Moslime nie überzeugen könnte, dass Jesus Gott ist! In den langen Stunden meiner Rede sprach ich zu ihnen in Kürze über die Dreifaltigkeit, die Menschwerdung, das Leben Christi, die Kreuzigung, die Auferstehung und das Kommen des Geistes. Ich selber kann mich nicht mehr klar an die Rede erinnern, die ich ihnen vortrug. Am Schluss des Vortrages sah ich die sogenannten hartherzigen Muslimen in Tränen aufgelöst! Ich beendete die Rede und tat so, als wollte ich weggehen, indem ich sagte, ich hätte alles von Jesus erzählt. Ein starker junger Mann hielt mich mit einem durchdringenden Blick am Arm fest und sagte "Nein, Pater, Sie können nicht gehen. Sehen Sie doch, wie wir über unsere Sünden weinen, wie es im Buch Sacharja berichtet wird. Weil wir Jesus, den Sohn Gottes, nicht angenommen haben, sind wir tot in unseren Sünden. Pater, bitte beten Sie um die Vergebung unserer Sünden und für die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, wir sind bereit, Jesus und der Bibel zu folgen".

In diesem Moment war ich in totaler Verwirrung darüber, was ich als nächstes tun sollte. Ich wusste, ich war im Golf unter den Moslimen, wo es mir nicht erlaubt war, irgendeine Art von Evangelisation oder Bekehrung zu betreiben. Ich sagte ihnen, dass ich zu ihnen in der reinen Absicht gesprochen hatte, sie von Jesus wissen zu lassen und dass ich nicht die leiseste Absicht hatte sie zu bekehren. Sie alle sagten: "Wir wollen nicht zu ihrer Religion bekehrt werden, aber wir wollen eine Bekehrung des Herzens zu Jesus in dem allein wir die Lösung für unsere Sünden und unser Elend finden können!" In Tränen bat ich den Heiligen Geist um seine Weisheit und Führung, da ich verängstigt war, als ich an das Risiko dabei dachte. Der Geist sagte mir ganz klar, ich solle mit Mut das tun, was sie wünschten. Jeder einzelne von ihnen berührte meine Bibel mit beiden Händen und sagte, "Ich nehme Jesus Christ als meinen einzigen Gott an und ich entscheide mich, Seinem Weg zu folgen". Jedem legte ich die Hände auf und betete um Vergebung ihrer Sünden und um eine Ausgiessung des Heiligen Geistes. Sie sangen einige Loblieder, die ich sie gelehrt hatte und sie fügten noch eigene Lieder dazu. Ich hörte sie einige Lieder auf arabisch singen. Es ist unglaublich, alles zu erklären, was diesem Gebet folgte, das noch vier oder mehr Stunden dauerte. Ich hörte sie laut Lobpreise rufen, Händeklatschen und miteinander Tanzen mit lauten Freudenlieder. Manche von ihnen lagen ausgestreckt auf dem Boden und beteten in Stille. Am Schluss fingen sie an ihre Zeugnisse von Heilungen mitzuteilen. Alle erfuhren das wunderbare Fliessen des Geistes, welches sie reinigte und zu neuen Menschen machte. Obwohl ich ihnen nichts von der Gabe der Zungenrede oder Vision gesagt hatte, beteten viele von ihnen und sangen in Zungen und fast alle hatten die Vision vom gekreuzigten Jesus. Als Souvenir ihrer Pfingsterfahrung schenkten sie mir ein goldenes Kruzifix, welches ich jetzt immer trage. Als sie Lobpreise ausriefen, jubelten und Zeugnisse gaben, weinte ich Freudentränen und der Geist flüsterte in meine Gedanken "Das ist das erste Pfingsten der Moslime und es werden viele weitere folgen". Ich stellte mir dann einfach das erste Pfingstfest in Jerusalem vor, als eine handvoll  Jünger, erfüllt vom Heiligen Geist, einen solchen Lärm machten, dass sie die grosse Menschenmenge der Juden bewegten, die dort aus nicht weniger als sechszehn Ländern versammelt waren. Wie der alte Simeon im Tempel von Jerusalem sagte auch ich in meinem Herzen, "Nun lässest du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet"   (Lk 2: 29-32). Aber der Herr hat mich nicht scheiden lassen. Er nahm mich immer wieder und führte mich mehrere Male zu solchen Erlebnissen. Heute erleben tausende die Erlösung durch unseren Herrn Jesus Christus und in jenen Ländern wo die Verbreitung der Bibel und jeglicher christlicher Literatur verboten ist, zirkulieren zehntausende von Bibeln in arabischer Sprache. Ich preise den Lebendigen Herrn, der grosse Taten mit seinen kleinen Menschen vollbringt.
 

Die Taufe im Heiligen Geist

Das ist auch heute für Katholiken ein umstrittenes Thema. Immerhin, Jesus und seine Nachfolger waren umstrittene Menschen und ihre Lehren riefen Kontroversen hervor! Daher, wenn ein echter Gläubiger oder ein christlicher Prediger als umstrittene Person bezeichnet wird, meine ich, dies sind die besten und passendsten Titel, die man ihm geben kann! Jesus war aus dem Geist geboren. Er konnte gut reden, argumentieren und antworten und er war eifrig im Ausführen der Werke seines Vaters (Lk 2: 46-49). Aber nachdem seine Mutter ihn im Tempel gefunden hatte, nahm ihn seine Mutter mit zurück und wir hören nichts von seinem Lebenslauf bis nach seiner Taufe im Jordan. Erst nachdem er vom Heiligen Geist erfüllt worden war und die offizielle Anerkennung seines Vaters erhielt mit der Stimme: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe" hat er mit seinem Dienst der Verkündigung, Heilung und Wundertaten angefangen. Als die Apostel bei Jesus waren, gingen sie umher und heilten die Kranken und trieben Dämonen aus. Aber sobald Jesus gekreuzigt war oder als er nicht mehr da war, hörten sie auf, etwas zu tun. In der Tat, einige gingen sogar wieder dem Fischen nach. Aber im Gebet erwarteten sie die Erfüllung der Verheissung des Herrn und als sie an Pfingsten mit dem Geist erfüllt wurden, fingen sie an zu evangelisieren und zu predigen, was durch Zeichen und Wunder begleitet war. Daher sollte ein echter Christ, der nicht nur berufen ist, sein Leben im Streben nach dem ewigen Leben zu verbringen, auch Zeuge für Christus sein und diese Erfahrung der Erfüllung mit dem Heiligen Geist machen.

Viele Christen, besonders Katholiken, glauben, dass der Geist doch in den Sakramenten, besonders bei der Taufe und der Firmung gegeben ist und daher fragen, wozu braucht man die Taufe im Geist? Ich erinnere mich, dass einmal, als ich eingeladen war, charismatische Exerzitien zu halten, mir vom örtlichen Ordinariat verboten wurde, den Teilnehmern für die Taufe im Heiligen Geist die Hände aufzulegen, und dafür zu beten! Dennoch waren es grossartige Exerzitien bei denen die Teilnehmer ein wunderbares Erlebnis des Geistes erhielten. Sie beteten in Zungen, hatten Vision usw. und wurden während der Verkündigung vom Wort Gottes ohne die Handauflegung, mit dem Geist erfüllt denn ich war dem Bischof vollkommen gehorsam. Der Geist kommt nur im Gehorsam. Was mir dazu einfiel war      Apg 10: 44, wo die Menschen, die das Wort Gottes vom Mund des Petrus hörten, mit dem Geist erfüllt wurden und in Zungen redeten und Gott priesen!
 

Seid erfüllt vom Heiligen Geist

"Erfüllung" ist das übliche Wort, das man in der Bibel findet, um die Taufe im Geist auszudrücken. Zu Pfingsten wurden alle Versammelten mit dem Geist ERFÜLLT (Apg 2: 4). Als es wegen der wunderbaren Heilung des Gelähmten eine Auseinandersetzung gab, wurden die Apostel verhaftet und vor den Hohen Rat gebracht; dann wurde Petrus wieder mit dem Geist ERFÜLLT, um sich zu verteidigen (Apg 4: 8). Angst kam dann unter den Christen auf und sie versammelten sich einmütig, um zum Herrn zu beten und wurden alle mit dem Heiligen Geist ERFÜLLT und verkündeten freimütig das Wort Gottes (Apg 4: 23-31). Die sieben Diakone waren alle Geist-ERFÜLLTE Menschen (Apg 6: 5) und unter ihnen war Stephanus besonders mit Gnade und Kraft ERFÜLLT und er tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk (Apg 6: 8). Niemand konnte der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, widerstehen (Apg 6: 10). Bei  Martyrium von Stepahanus sehen wir, wie er mit dem Geist ERFÜLLT wird, zum Himmel empor blickte und die Herrlichkeit der Heiligsten Dreifaltigkeit sah         (Apg 7: 55-56). Saulus, der nach seiner Bekehrung zu Paulus wurde, wurde durch die  Handauflegung durch Hananias mit dem Heiligen Geist ERFÜLLT (Apg 9: 17). Die Apostelgeschichte ist voller Beispiele von einzelnen und Gruppen, die bei verschiedenen Gelegenheiten mit dem Geist ERFÜLLT wurden. Die Gläubigen, die schon am Pfingstfest mit dem Geist ERFÜLLT wurden, bekamen immer wieder ein Erfüllungserlebnis sobald es nötig war. Deshalb schrieb der Hl. Paulus, "lasst euch vom Geist ERFÜLLEN!"        (Eph 5: 18). Daher ist es klar, dass der Geist Gottes zur Verfügung steht, um die Männer und Frauen, die darum bitten, zu erfüllen und wieder neu auszurüsten.

Viele Christen haben den Heiligen Geist in der Taufe als Baby empfangen, als sie noch nicht wussten, was der Geist ist oder was er in Ihnen tun würde. Bei der Taufe sind es andere, die als Paten einstehen, die den Glauben bekennen. Obwohl den Getauften in ihrem christlichen Wachstum die Erfahrung des Geistes gegeben werden sollte, , werden viele nicht in dieser Erfahrung des Geistes erzogen. Auch das Sakrament der Firmung sollte eine Erfahrung der Erfüllung mit dem Geist sein, die die Gläubigen zu echten Soldaten Christi ausrüstet. Aber so wie es heute Brauch ist, bleibt auch das ein Ritual ohne tiefe Erfahrung des Geistes. Viele Christen machen weiter mit ihren Gebeten und Übungen der Religion durch Rituale und Symbole ohne die genaue Salbung und Wirkung des Geistes zu kennen. Bei charismatischen Versammlungen werden die Gläubigen zu einer bewussten erwachsenen Verpflichtung geführt, um nach einer gründlichen Reue ihrer Sünden, Jesus Christus als Herrn und Erlöser anzunehmen. Dann wird durch das Auflegen der Hände der Geist, der in ihnen schlummert, sozusagen geweckt, "Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" (2 Tim 1: 6-7). Die Taufe im Geist könnte man eine Erneuerung aller Verpflichtungen nennen, die man beim Empfang der verschiedenen Sakramente gemacht hat und ein Freisetzen der Fülle des Geistes und der Gnade, die empfangen wurde. Das ist der Grund, warum,  viele Menschen grössere Erlebnisse beim Empfang der Taufe im Geist haben , obwohl es kein Sakrament ist, als beim Empfang der Sakramente. In der Tat, meine Erfahrung von Gott während der Taufe im Geist, war grösser, als die Erfahrung die ich hatte bei meiner Ersten Hl. Kommunion oder meiner Firmung oder sogar der Priesterweihe! Es ist wahr, dass jeder Gläubige den Heiligen Geist hat, aber nicht jeder ist erfüllt mit dem Geist. Jesus sagte, "Der Heiliger Geist ist in dir" (Joh 4: 17), aber man muss im Geist getauft sein (Apg 1: 5).

Die Taufe im Geist wird im N.T. in verschiedenen Worten erklärt.
1. Mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werden (Lk 24: 49)  2. Kraft empfangen (Apg 1: 8).  3. Mit dem Heiligen Geist erfüllt werden (Apg 2: 4).  4. Die Gabe des Heiligen Geistes empfangen (Apg 2: 38-39).  5. Auf ... sie herab gekommen (Apg 8: 16).  6. Kam der Heilige Geist auf sie herab (Apg 11: 15). All diese Beschreibungen zeigen, man sollte empfangen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, gebadet und getränkt sein im Geist, so dass man ein Leben aus dem Geist führen kann wie es von jedem Christen erwartet wird.
 

Der Heilige Geist ist für alle

Manche Menschen zweifeln, ob diese Gabe des Geistes für jeden beliebigen Menschen ist. Lasst uns die Ausdrucksweise des Petrus über die Verheissung des Geistes in seiner ersten Rede nach dem Pfingsterlebnis näher ansehen, "Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheissung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird" (Apg 2: 38-39). Der Heilige Geist für alle, die Sehnsucht haben und in vollkommenem Gehorsam gegenüber Gott darum bitten. Eine gründliche und echte Reue, welche eine Änderung des Lebens (Metanoia) bedeutet, ist Voraussetzung für den Empfang des Heiligen Geistes. Wenn ein Gefäss gefüllt werden soll, muss es zuerst geleert und gereinigt werden. So muss auch das Herz des Gläubigen von allen Sünden gereinigt werden, indem der Stolz, die weltlichen Bindungen,die  Wünsche, Zweifel und Vorurteile aus dem Herzen verbannt (Kenosis) werden, erst so kann es sich dem Geist Gottes öffnen. Das Gefäss, das Herz muss zur Quelle des Lebendigen Wasser, dem geöffneten Herzen Jesu gebracht werden.
Wir sollten mit Glauben um die kostbare Gabe des Geistes bitten. "Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes freigekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist; ... damit den Heiden durch ihn der Segen Abrahams zuteil wird und wir so aufgrund des Glaubens den verheissenen Geist empfangen" (Gal 3: 13-14). Daher sollte man ohne Vorbehalt an die Verheissung Gottes glauben, weil unser Gott ein treuer Gott ist, treu seinen Verheissungen. Glaube bedeutet die vollkommene Hingabe, indem man alles  was man ist und was man hat vor die Füsse Jesus legt. Bei einer vollkommenen Hingabe nimmt man Jesus als den Herrn und Erlöser des Lebens an. Dabei erlaubt man Jesus, mit seinem Leben zu tun, was immer er will, wie Ton in der Hand des Töpfers, und dann wird er den Geist mit all seinen Früchten und Gaben in einem freisetzen. Deshalb muss man mit tiefem Glauben und tiefer Hingabe fortfahren, um den Geist zu bitten. Der Hl. Jakobus klagt uns an und sagt, dass wir nicht empfangen, weil wir nicht bitten (Jak 4: 2-3). Denn der Herr Jesus hat gesagt, "Bittet, dann wird euch gegeben... denn wer bittet, der empfängt... wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten" (Lk 11: 9-13). Fehlender echter Glaube, Zweifel, Angst und Vorurteile blockieren den Weg des Geistes. "Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird. Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf all seinen Wegen" (Jak 1: 6-8).
 

Wie man vom Lebendigen Wasser trinkt

Wir werden einige der Möglichkeiten, Arten sehen, durch die der Heilige Geist den Gläubigen geschenkt wird. Der Heiliger Geist kam zu denen, die einmütig in Gebet warteten (Apg 1: 12-14, 2: 1-4). Ich weiss von mehreren Menschen, die die Gabe des Geistes empfangen haben, indem sie alleine betend mit Glauben das Kommen des Geistes erwarteten. Sie haben vielleicht an keinem „Leben im Geist“-Seminar oder charismatischen Exerzitien teilgenommen, aber ihr Glaube und ihre Erwartung führte zum Empfang des Geistes. Ich habe Menschen getroffen, die behaupteten den Heiligen Geist empfangen zu haben beim Lesen eines guten Zeugnisses, der Bibel oder einiger geistiger Bücher. Vor kurzem traf ich eine Frau in Augsburg, Deutschland, die mir erzählte, sie hätte eine Erfüllung vom Geist empfangen mit all seinen Gaben, nachdem sie mein Gebetsbuch "27 charismatische Gebete" gelesen hatte. Nachdem sie das Gebet um innere Heilung des Herzens und die Erfüllung mit dem Geist gelesen hat, weinte sie über ihre Sünden der Vergangenheit und entschied sich, eine gute Beichte abzulegen; sie nahm Jesus an als den einzigen Herrn im Berühren eines Kruzifixes und einer Bibel, dann spürte sie plötzlich die Kraft des Heiligen Geistes, der sie mit Gnade einkleidete. Sie sagte, es wäre wie ein verlängerter elektrischer Schock gewesen! Ich weiss von einem Hindu- Mädchen in Bangalore, Indien, die ein sehr schlechtes und unglückliches Leben führte, sie hat plötzlich die Kraft des Geistes verspürt, der sie aufrüttelte und ihr Leben veränderte, als sie ein Kreuz vor der Kirche anschaute. Sie erzählte mir von ihrer tiefen Bekehrung des Lebens und die Gaben der Vision, der Kraft zu heilen und die Gabe des Gebetes, welche sie unmittelbar empfing. Heute ist sie Leiterin einer grossen charismatischen Gruppe, die sich grösstenteils aus geisterfüllten Hindus zusammensetzt.

Der Heiliger Geist wurde geschenkt durch Auflegung der Hände (Apg 8: 17;  9: 17;  19: 6). Diese Übung ist heutzutage sehr weit verbreitet. Menschen versammeln sich zu Exerzitien oder einem Seminar, wo das Wirken und das Wesen des Heiligen Geistes gut erklärt wird. Dann legt der geweihte Prediger allen die Hände auf und übermittelt den Geist. Oder aber die Menschen legen einander die Hände auf während der geweihte Leiter den Geist anruft, um auf die Versammlung zu kommen und zu bleiben. In der Apg. in Kapitel 10, haben wir schon gesehen, dass der Geist während einer geisterfüllten Verkündigung des Wortes kraftvoll herabkam. Ich habe bei Exerzitien, Konferenzen und Heilungs-Gottesdiensten erlebt, wenn Menschen für den Geist offen sind, empfangen sie die Erfüllung mit dem Geist mit all seinen Begleiterscheinungen. Neulich ging ich für ein paar Tage in die Slovakische Republik (einem Teil der ehemahligen Tschechoslovakei); es war eine grosse Menschenmenge und da es schon spät am Abend war, war es unmöglich für alle einzeln zu beten. Ich bat sie, einander die Hände aufzulegen und um die Gaben des Heiligen Geistes zu beten und es war unglaublich, die Erfahrungen, die sie nach dem Gebet mitteilten. In Kroatien oder in Bosnien, wenn ich dort predige sehe ich, dass eine grosse Zahl von Menschen, so wie in Indien, meinem Heimatland, zur geistigen Erneuerung im Glauben kommen. Sie beten für einander um die Erfüllung im Heiligen Geist und wirklich, es geschehen Wunder. In Ost-Europa, in Süd-Amerika und in asiatischen Ländern sehe ich Menschen mit kindlichem Glauben zum Herrn kommen; daher passieren Zeichen und Wunder. Menschen mit viel "Gewicht" im Kopf, mit vielen "warum" und "wie" empfangen den Geist oft nicht.
 

Was geschieht wenn man Geist-erfüllt ist?

Aus der Hl. Schrift konnten wir erfahren, wie die Menschen reagierten, als sie den Geist empfingen. Im A.T. haben die Gläubigen prophezeit, als sie vom Geist erfüllt wurden. "Dann wird der Geist des Herrn über dich kommen, und du wirst wie sie in Verzückung geraten" (1 Sam 10: 6). So hat Saul der König Israels prophezeit (1 Sam 10: 10-12). Die siebzig Ältesten gerieten in prophetische Verzückung (Num 11: 25-26). Die Boten Sauls gerieten in Verzückung (1 Sam 19: 20-21). Obwohl von ihnen in N.T. berichtet wird, könnte man Elisabeth, die Mutter Johannes des Täufers, und Zacharias als Gläubige der A.T.-Zeit betrachten, da sie vor Christus lebten. Auch sie prophezeiten bei der Erfüllung mit dem Geist (Lk 1:41; 1:67). Die Propheten hatten Visionen (Ezech 2:1-10)

Äusserungen des Geistes, wie Wind, Feuer, Prophetie, Zungenrede und Verkündigung geschahen am Pfingstag (Apg 2: 1-4). Als die Apostel für die gläubigen Samariter beteten, geschah etwas Sichtbares und Wunderbares, nämlich Heilung und Zungenrede. Deshalb wünschte sich Simon, der Zauberer, diese Kraft (Apg 8: 14-19). Als Paulus im Heiligen Geist getauft wurde durch die Handauflegung des Hananias, wurde er von seiner Blindheit geheilt (Apg 9: 17). Kornelius und andere Heiden erhielten die Zungenrede (Apg 10: 44-48). Als Paulus für die Epheser betete, fanden  Zungenrede und Weissagungen statt (Apg 19: 1-7). Im N.T. ist die Zungenrede ein häufiges Phänomen, das nach der Taufe im Geist kommt. Vielleicht hatte auch Paulus dieses Erlebnis beim Empfang des Geistes und deshalb sagte er, "Ich danke Gott, dass ich mehr als ihr alle in Zungen rede" (1 Kor 14: 18). Obwohl es für die Gläubigen nicht Pflicht ist, ist es gut, diese Erfahrung zu haben. Denn Paulus sagt, "Ich wünschte, ihr alle würdet in Zungen reden" (1 Kor 14: 5). Ein anderes biblisches Zeichen der Taufe im Heiligen Geist ist, dass man Zeuge wird. Die Verheissung Jesu lautete so: "Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid" (Joh 15: 26-27). " Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, die auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an die Grenzen der Erde" (Apg 1: 8). Im A.T. waren alljene Menschen, die den Geist empfingen, grosse Kämpfer für Gott. So war es auch im Falle Jesu und seiner Jünger, sie hatten auch solche Kraft und Mut. Als sie den Geist empfingen, bekamen sie die Kraft, Märtyrer zu werden. Wenn ein Gläubiger die Einstellung und Bereischaft hat, durch sein Zeugnis für Jesus zu sterben, so würde ich bestätigen ist dies ein unbezweifelbares und bemerkenswertes Zeichen dafür, dass er die Taufe im Geist empfangen hat, mehr noch als durch Zungenrede, Heilungen und Prophetie. Der Heilige Geist setzt den Menschen auch von der Todesangst frei (Hebr 2: 15). Viel und verschieden sind die Erlebnisse jener, die die Fülle des Geistes empfangen, zahlreich sind die guten Taten, wozu der Herr einen Charismatiker befähigt. Der Herr sagte, "Amen, Amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch grössere vollbringen, denn ich gehe zum Vater" (Joh 14: 12). Viel und verschieden sind die Auswirkungen der Taufe im Geist.
 

Der Heilige Geist schenkt neues Leben in Christus:

- Die Taufe im Heiligen Geist öffnet das Herz auf erhabene Weise zu einer persönlichen Beziehung mit Gott Vater und dem Sohn. In anderen Worten, ein Glaubender erlebt Gottes Dreifaltiges Leben in sich selbst.

- Infolge dessen wird man viele Gründe finden, Gott zu danken und den Vater und den Sohn immer zu preisen für jedes Ereignis in seinem Leben.

- Mit der Erfüllung des Geistes wird man immer mehr die Kraft der Sakramente schätzen lernen und man wird sie mit persönlicher Erfahrung leben.

- Der Geist wird einen befähigen, in Gemeinschaft mit anderen Christen zu treten und grosse Achtung und Respekt zu zeigen für die Kirche und ihre Leiter.

- Der Geist wird eine grosse Sehnsucht nach dem Wort Gottes, der Hl. Schrift, in einen legen. Das Lesen der Bibel wird sinnvoll und lebendig, eröffnet einem die Sicht für Gottes Plan.

- Durch die Erfüllung mit dem Geist wird einem das Wirken Satans mehr bewusst und wie man widerstehen kann. Die Kraft des Geistes wird einen beschützen bei der Abwehr der Angriffe von den bösen Mächten.

- Mit der Taufe im Geist wird man mehr beten. Der Heilige Geist wird das eigene Herz zu Gott hinziehen und man wird befähigt, die Schwäche im Gebet zu überwinden.

- Der Geist schenkt Weisheit, um Gott und uns selber und andere besser kennenzulernen. Verschiedene Geheimnisse werden offenbart.

- Die Taufe im Geist hebt einen in einen geistigen Bereich, wo man sein christliches Leben kraftvoller und wirkungsvoller und ohne Kompromisse erlebt.

- Der Geist der Liebe befähigt einen, Jesus in anderen zu erkennen und ermutigt einen, sein Leben im Dienst an den anderen zu leben.

- Die Kraft des Geistes bekräftigt einen, zu anderen über Jesus auf eine Weise zu sprechen, die sie zum Glauben kommen lässt. Es wird eine echte Begeisterung für Evangelisation vorhanden sein.

- Der Geist gibt Kraft und stattet einen mit verschiedenen Gaben und Charismen aus (mehr dazu in folgenden Kapitel). Der Geist hilft, Gebetskreise zu gründen, an Gebetskreisen teilzunehmen, Kranke daheim oder im Krankenhaus zu besuchen und für sie um Heilung zu beten.

- Durch die Erfahrung der Früchte des Geistes durch die Taufe im Geist wird man freudvoller, friedvoller und kraftvoller werden. Sogar in Zeiten von Leiden und Ablehnung wird man gestärkt sein, Jesus in enger Beziehung zu folgen.

- Mit der Kraft des Geistes wird Jesus zum Mittelpunkt des Lebens, mit der Folge, dass man sein Leben in, mit, durch Christus und für Christus lebt. Ein um Christus kreisendes Leben befähigt einen, in Christus zu wachsen und Christus-ähnlich zu werden.In einer echten Verwandlung durch das Wirken des Geistes, wird man sagen können, dass nicht mehr ich lebe, sondern dass Christus in mir lebt.

- Der Heiliger Geist ermutigt einen, ein heiliges Leben zu führen. Das ist die wirkliche christliche Berufung. Der Geist, der in einem wohnt, befähigt einen, das Fleisch, die Welt und den Satan zu überwinden, so dass die Heiligkeit,die man tief im Inneren erfährt, durch Worte und Taten auf andere ausstrahlt. Der Geist der Heiligkeit in einem Gläubigen wird anderen Kraft und Licht geben.

- Der Geist hilft einem, durch Werke der Evangelisation zu helfen, nicht nur durch Spenden, sondern durch vieles mehr.

- Durch den Geist kann man die Berufung für sein Leben richtig erkennen, sie annehmen und Freude in ihr finden.
 
 

Lasst uns so beten:

Heiliger Geist, Herr, ich dürste nach Dir. Ich bereue die Zeiten, da ich Dich durch meine schweren Sünden verloren habe. Es tut mir leid, dass ich Dich gekränkt habe, indem ich in meinem Herzen nicht vergeben wollte. Ich bitte um Vergebung für die Zeiten, in denen ich Dich in meinem Herzen ausgelöscht habe, als ich mich Dir in meinem Leben widersetzt habe. Ich komme jetzt zu Dir ohne Zweifel oder Verwirrung, Angst oder Vorurteilen, komme in mich und fülle mich mit Deiner Gnade und Kraft, dass ich durch die Begegnung mit Dir, meinem Gott ein neues Leben haben möge, ein Leben mit grosser Liebe, in Frieden und in Freude und dass ich unaufhörlich und ständig Deinen Namen preisen möge. Amen
 
 

Lied: 

Kostbarer Geist komm‘
Heiliger Geist komm‘
Komm‘t, berühre mich, heile mich  mich
Kostbarer Geist komme, 
Heiliger Geist komme
Komm' in mein Herz und
setze mein Leben in Brand

Oh! Lass mein Herz mit Liebe brennen
Mit Liebe zu meinem Herrn
Lass die mächtige Kraft fliessen
Und befreie mich

Wenn die Zeiten der Prüfung kommen 
Und Versuchungen sich einstellen
Lass mich festhalten an deiner  kostbaren Liebe
Bereite mich auf den Tag vor
Den grossen herrlichen Tag
Wenn mein Herr wiederkommt um mich
heim zu holen

Oh! Lass mein Herz...


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